Der chinesische Sommer

Ein einfacher junger Mensch besteigt den nächstbesten Zug in Richtung Osten und reist, so weit ihn die Gleise tragen: bis nach Peking. Im Hinterkopf trägt er noch unterschwellig das Klischee kleiner gelber Männchen mit Hasenzähnen und Fistelstimmen. Die Wirklichkeit jedoch sieht anders aus. Alsbald findet er sich in einer Demonstration für Demokratie und Menschenrechte wieder, und schon wenig später in einem Trümmerhaufen aus Glasscherben, Pflastersteinen und zerbrochenen Idealen. Die Welt scheint stehenzubleiben, jedoch nur kurz. Sie dreht sich weiter, schlichtweg, weil sie nicht anders kann, und auch die Reise geht weiter.

Unser Reisender erlebt eine Welt, die von dem Bild, das wir uns gemeinhin von ihr machen, ebenso weit entfernt ist, wie unsere eigene. Was sich in der Zwischenzeit in seiner Heimat abspielt, die einsetzende Auflösung des Ostblocks und etwas später dann der Fall der Berliner Mauer, erfährt er über weitestgehend zensierte Medien, sowie über Erzählungen. Er glaubt es ebensowenig, wie europäische Fernsehzuschauer glauben können, was sich unterdessen in China abspielt…

Der Chinesische Sommer
Eine Reiseerzählung. Mit 15 Zeichnungen von Werner Merk
Der Andere Verlag 1999
Pb., 165 S., 15 Abb., 8 Kunstdrucktafeln, ISBN: 3-934366-01-5, 11,66 €